Die Stimmung der Finanzmarktexperten hat sich im August unfreundlich entwickelt: Demnach sanken die ZEWKonjunkturerwartungen den dritten Monat in Folge unerwartet
deutlich auf 40,4 Punkte nahe dem Tiefststand aus dem Winter, gleichzeitig hat sich die aktuelle Lage verbessert allerdings bereits langsamer als noch zuletzt. Das Ergebnis der
ZEWUmfrage ist demnach als Warnsignal für die konjunkturelle Entwicklung im 2. Halbjahr aufzufassen. Für das später im Monat zur Veröffentlichung anstehende ifoGeschäftsklima
ergibt sich eine ähnliche Indikation. Noch kommt es aufgrund des Wegfalls der meisten Restriktionen zu einem kräftigen Rückpralleffekt nach oben. Doch die Aussichten könnten
sich schnell eintrüben und die noch vorhandene Zuversicht wieder schwinden, wenn die Eindämmung von Virusmutanten nicht gelingen sollte. Die EZB ist jedenfalls gut beraten,
vorerst kühlen Kopf zu bewahren und erst eine nachhaltige Erholung abzuwarten. Sie hat angesichts der Konjunkturdynamik und der Inflationsgefahren auch viel weniger Anlass als
die Federal Reserve beim Blick auf die USA. Entsprechend steigen die Renditen von USTreasuries stärker als die deutscher Bundesanleihen und es fällt der Euro unter 1,1750 USD.