Der Deutsche Aktienindex schloss am Donnerstag via Xetra mit einem Kursverlust von 1,01 Prozent bei 15.629,66 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 2,85 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich fielen durchweg stärker zurück. Der EuroStoxx50 rutschte um 1,05 Prozent auf 4.056,39 Zähler. Am Donnerstag wurden eine Reihe chinesischer Wirtschaftsdaten ausgewiesen. Die Industrieproduktion im Juni kletterte um satte 8,3 Prozent auf Jahressicht und der Einzelhandelsumsatz um 12,1 Prozent auf Jahressicht. Das BIP wuchs zwar um 7,9 Prozent, jedoch wurde hier eine Zunahme um 8,0 Prozent auf Jahressicht erwartet. Warum diese Daten über China hier nun so wichtig sind? Nun, China ist Deutschlands bester Kunde – noch! Deutschlands Konzerne sind außerordentlich von ihrem Erfolg im chinesischen Markt abhängig. Blickt man allein auf die Automobil- und Automobilzuliefererindustrie (aber auch hier ist nichts in Stein gemeißelt, denn zum Beispiel BYD, GreatWall, NIO, Xpeng laufen den deutschen Autobauern im Reich der Mitte bei den Verkaufszahlen ordentlich den Rang ab), aber auch auf den Maschinen- und Anlagenbau, so trägt China regelmäßig und dabei auch mehr oder minder wesentlich zu guten bis hervorragenden Quartals-, Halbjahres- und Jahresergebnissen bei. Das ist nicht erst seit der Corona-Krise so, sondern schon eine geraume Zeit der Fall. Man muss es auch mittlerweile recht klar formuliere: Deutschlands Wirtschaft ist von China in einem außerordentlichen Ausmaß abhängig. Wenn man nun allein einmal die jüngste Statistik des chinesischen Online-Riesen „JD.com“ heranzieht (die Kollegen von Guidants verwiesen auf diese Datenerhebungen im Rahmen des letzten JD.com-Shopping-Festivals) und liest, dass junge Chinesen an westlichen Marken wesentlich weniger interessiert sind und eher chinesische Produkte bevorzugen, dann kann man sich sicherlich vorstellen, inwieweit dies sukzessive auch auf die Ergebnisse von deutschen Unternehmen negativ durchschlagen könnte. Der JD.com-Statisik zufolge waren „70 Prozent der 236 Marken, für die über 100 Millionen Yuan ausgegeben wurden, chinesische Marken“, so die Meldung von Guidants. An der Wall Street gingen die führenden US-Indizes NASDAQ100 und S&P500 mit Kursverlusten aus dem Handel. Der Dow Jones hingegen bewies relative Stärke und konnte sich in den grünen Bereich zurück kämpfen. Am heutigen Freitag werden insbesondere die um 14:30 Uhr zur Veröffentlichung anstehenden US-Einzelhandelsumsatzdaten für den Juni das Highlight des Tages sein und auch auf das um 16:00 Uhr anstehende Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für den Juli wird man zu achten haben. Zuvor werden für die Eurozone um 11:00 Uhr die Handelsbilanz für den Mai und die Verbraucherpreise für den Juni zur Veröffentlichung anstehen. Von der Unternehmensseite berichten unter anderem die Konzerne Ericsson, Yara, Autoliv, Charles Schwab, First Horizon, Kansas City Southern und State Street von ihren jeweils aktuellen Quartalsergebnissen.