Der Deutsche Aktienindex konnte seine jüngste Rekordfahrt nicht mehr länger halten. Daran dürfte auch der große Verfallstag (Hexensabbat) einen nicht geringen Anteil gehabt haben, denn immerhin konnte sich der DAX auch nach dem Fed-Zinsentscheid noch behaupten und tauchte erst zum Abrechnungstag an der Terminbörse Eurex ab. Zum Xetra-Handelsende notierte der DAX mit einem stärkeren Kursverlauf von 1,78 Prozent und schloss mit 15.448,04 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 6,86 Milliarden Euro. Am stärksten verloren die Vorzüge von Henkel, die via Xetra um 5,47 Prozent auf 89,48 Euro absackten. Einer Studie der britischen Investmentbank Barclays zufolge könnten höhere Rohstoffkosten bis zum Ende des Jahres 2021 den Kostendruck des Düsseldorfer Konsumgüterherstellers erhöhen. Auch die restliche umsatzstarken europäischen Leitindizes wiesen durchweg stärkere Abgaben auf. Die Indizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich fielen durchweg zurück, wobei der Amsterdamer AEX-Index mit einem Minus von 2,08 Prozent und einem Schlussstand von 719,63 Zählern die rote Laterne gereicht bekam. Der EuroStoxx50 beendete den Handelstag mit einem Kursverlust von 1,80 Prozent und 4.088,37 Punkten. An der Wall Street gingen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 ebenso auf Tauchstation. Am stärksten fiel der Dow Jones zurück, der um 1,58 Prozent auf 33.290,08 Punkten absackte. Neben dem großen Verfallstag an den Terminbörsen rückte in den letzten Tagen natürlich die künftige Fed-Politik in den Fokus der Anleger. Die Fed könnte die Zinsen nach derzeitigen Erkenntnissen bis zum Ende des Jahres 2023 zumindest zweimal um 25 Basispunkte erhöhen. Einen Inflationsschutz für den US-Verbraucher wird sie damit höchstwahrscheinlich nicht bewirken können. Die Verbraucherpreise könnten in den nächsten Monaten nochmals eine Belastung erfahren und weiter anziehen. Als Grund könnte auch die Schließung chinesischer Häfen in der Provinz Guangdong (z.B. Hafen von Yantian) herhalten (als Reaktion auf einen neuen Corona-Ausbruch). Die Folgen: Durch die Hafenschließungen entstand ein enormer Rückstau von Containerschiffen, höhere Containerpreise die Kosten für Güter verknappen und verteuern und die ohnehin knappe Versorgungslage in Bezug auf Chips noch verschlimmern. Mittlerweile gibt es auch Rückstau in den Häfen von Shenzhen. In den kommen Wochen und Monaten wäre man demnach gut beraten, sich auf weitere Störungen der Lieferketten einzustellen. Am heutigen Montag werden nicht viele volkswirtschaftlich relevante Daten erwartet. Um 12:00 Uhr wird der Monatsbericht der Bundesbank für den Juni veröffentlicht und aus den USA folgt um 14:30 Uhr die Publikation des Chicago Fed National Activity Index für den Mai.