Der Deutsche Aktienindex beendete den EZB-Tag via Xetra mit einem Kursgewinn von immerhin 1,03 Prozent bei 15.636,40 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,74 Milliarden Euro. Etwa bis zu einer Stunde konnte der DAX intraday mit 15.780,93 Punkten noch vor den EZB-Zinsentscheid (genauere Angaben dazu im Bereich der EUR/USD-Analyse) ein Tageshoch ausbilden – seit dem EZB-Entscheid um 13:45 Uhr und der nachfolgenden Pressekonferenz um 14:30 Uhr ging es sukzessive abwärts. Pandemie hin oder her, EZB-Geldpolitik ebenso mal dahingestellt – die ehemaligen „Corona-Gewinner“ Delivery Hero, HelloFresh und Zalando straucheln an der Frankfurter Wertpapierbörse bereits den gesamten Dezember. Alle drei Wertpapiere wiesen in diesem Zeitraum die düstersten Performances des gesamten DAX40 auf und das sogar genau in der alphabetischen Reihenfolge. Zu einem nicht ganz so geringen Anteil dürfte hier auch der große Verfallstag mit hineinspielen, doch obendrein auch deren Status als reine Wachstumswerte mit dem Manko nun einmal keine Dividenden zu zahlen und damit auch nicht in der Lage zu sein, wenigstens einen Teil der Investoren bei der Stange zu halten. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich konnten durchweg zulegen. Der Züricher SMI eroberte mit einem Zugewinn von 2,07 Prozent und 12.790,89 Punkten sogar die Pole Position. Der EuroStxx50 beendete den Handelstag mit einem Kursplus von 1,01 Prozent bei 4.201,87 Punkten. An der Wall Street gingen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 allesamt mit Kursverlusten aus dem Handel. Der NASDAQ100 verlor mit 2,61 Prozent auf 15.863,94 Punkten kräftig. Eine neue Sanktionswelle der USA gegenüber China belastete am Donnerstag die Stimmung. Die großen „Dickschiffe“ der Technologiebörse NASDAQ wie Apple, Amazon.com, Microsoft, Nvidia, aber auch Tesla zogen die Indizes zusätzlich gen Süden. Herbe Rückschläge mussten die Anleger von Adobe verkraften, deren Wertpapiere um 10,19 Prozent auf 566,09 US-Dollar zurückfielen. Adobe publizierte im Rahmen der Q4/2021 und Fiskaljahr 2021-Zahlen hervorragende Rekordergebnisse, enttäuschte mit dem Ausblick (Guidance) jedoch die Aktionäre, die danach in Scharen von Bord gingen und offenbar schnell die Gewinne mitnahmen. Die Aktie konnte in den letzten fünf Jahren schließlich rund 500 Prozent zulegen. Am heutigen Freitag wurden bereits um 08:00 Uhr die deutschen Erzeugerpreise für den November publiziert. Parallel dazu wurden die Einzelhandelsdaten für den November aus Großbritannien ausgegeben. Um 10:00 Uhr wird das ifo-Geschäftsklima für Deutschland im Dezember publiziert und die Verbraucherpreise für den November. Der große Verfallstag (Hexensabbat) wird an der Eurex zudem eines der marktbeherrschenden Ereignisse sein. Um 13:00 Uhr verfallen zum Beispiel die Optionen und Futures auf den DAX. Von der Unternehmensseite berichten zum Beispiel die US-Konzerne Darden Restaurants und Winnebago Industries von den aktuellsten Quartalsergebnissen.