Der „Turnaround“-Tuesday wäre beinahe für den DAX ins Wasser gefallen. Intraday ging es am Dienstag für den deutschen Leitindex bis auf 15.518,31 Punkte abwärts. Bis zum Xetra-Handelsende kam dann aber noch ein Kursplus von 0,21 Prozent heraus und der Dax konnte bei 15.636,33 Punkten schließen. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug 2,75 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid und Paris konnten zulegen, während die Indizes in Mailand und Zürich Abgaben zu verbuchen hatten. Der EuroStoxx50 schloss mit einem Zugewinn von 0,26 Prozent bei 4.123,13 Punkten. An der Wall Street gingen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 allesamt mit Kursgewinnen aus dem Handel. Am stärksten legte der NASDAQ100 zu, der um 0,94 Prozent auf 14.270,42 Zähler kletterte. Die Ausführungen von Fed-Chef Jerome Powell vor dem Ausschuss des Repräsentantenhauses führten zu neuer Zuversicht, denn Powell gab sich recht „taubenhaft“ oder besser zaghaft und dies insbesondere was ein mögliches „Tapering“ der US-Notenbank angeht. Neben den gängigen Notenbankthema namens „Inflation“ könnte am Markt zumindest ansatzweise eine neue Corona-Welle Sorge bereiten. Keiner will das wohl hören, doch zumindest betrachten Gesundheitsexperten aus aller Welt, so auch in den USA der Berater im Weißen Haus Dr. Anthony Fauci, die neue Corona „Delta-Variante“ (zuerst in Indien identifiziert) als echte Bedrohung, die auch die schnellen Impferfolge in den USA gefährden. Auch in Großbritannien machte die vermehrte Ausbreitung der Delta-Variante Teile der Eröffnungsszenarien für die britische Wirtschaft bereits zunichte. Sollte sich dies nun auch im Rest Europas und den USA ähnlich gestalten, so könnte dies eine Reihe von volkswirtschaftlichen BIP-Prognosen obsolet machen. Einem Bericht von CNBC zufolge sind schon 20 Prozent aller Covid-19-Fälle in den USA auf die Delta-Variante zurückzuführen. In der Vorwoche waren es Fauci nach noch 10 Prozent. Zum Vergleich: In Großbritannien sind gut 60 Prozent aller Covid-19-Fälle auf die Delta-Variante zurückzuführen. Es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Thematik nochmals die Börse „infiziert“. Am heutigen Mittwoch stehen besonders eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Die Daten zum Verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor werden für Frankreich um 09:15 Uhr, für Deutschland um 09:30 Uhr, für die Eurozone um 10:00 Uhr, für Großbritannien um 10:30 Uhr und für die USA um 15:45 Uhr veröffentlicht. Von der Unternehmensseite berichten unter anderem die US-Konzerne IHS Markit, Patterson Companies, Winnebago Industries, Concentrix, H.B. Fuller, KB Home und Steelcase von ihren aktuellen Quartalszahlen.