Omikron-Sorgen statt Jahresendrally

Die neue Börsenwoche hat tiefrot begonnen, Risikopapiere werden weiterhin massiv abgestoßen. Statt der erhofften Jahresendrally kippt die Stimmung der Anleger mehr und mehr ins Negative, zunehmend machen sich neue Sorgen an den Märkten breit.

Der DAX gibt aktuell 1,8 Prozent auf 15.252 Punkte ab. Dabei tendieren erstmals so gut wie alle Branchen leichter, es geht durch die Bank abwärts. In den letzten Wochen waren dagegen hauptsächlich die Tech-Titel schwächer, zyklische Werte hielten sich dagegen noch halbwegs gut im Markt. Nun ist jedoch eine breite Abwärtsbewegung auszumachen.

Steigende Omikron-Fälle drücken auf die Stimmung

Verantwortlich für die sinkenden Notierungen ist eine Mischung aus neuen Corona-Sorgen inklusive Lockdown-Möglichkeit im Januar, abflachendem Wirtschaftswachstum und der gleichzeitig restriktiveren Tendenz der Notenbanken. Neu ist vor allem die Sorge, dass die Virus-Variante Omikron selbst bei einem schwachen Verlauf zu einer Überforderung des Gesundheitssystems sowie zu erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen führen kann.

Denn selbst bei wirksamen Impfstoffen könnte sich die Zahl der Fälle wie in anderen Ländern alle zwei bis drei Tage verdoppeln, was zu Quarantäne und Personalmangel in allen Branchen führen würde. Die Märkte befinden sich zweifelsfrei in unruhigem Fahrwasser, auf deutliche Schwankungen kann man sich in den kommenden Wochen einstellen.

US-Konjunkturprogramm auf der Kippe

Als zusätzlichen Unsicherheitsfaktor gelten die Negativ-Nachrichten aus den USA bezüglich des geplanten Konjunkturprogramms. Am Wochenende wurde bekannt, dass der US-Präsident Biden mit erheblichem Gegenwind bei seinem Projekt zu rechnen hat. Denn der demokratische Senator Joe Manchin hat sich gegen das zwei Billionen Dollar schwere Paket ausgesprochen. „Das Programm steht nun auf der Kippe“, hieß es von Beobachtern. Die Investmentbank Goldman Sachs hat daraufhin bereits die Wachstumsprognose 2022 für die USA gesenkt. In diesem Zuge stehen auch Aktien von Bau- und Infrastrukturanbietern weltweit unter Verkaufsdruck.

13.00 Uhr MEZ

2021-12-20