Die Bullen sind wieder am Drücker
Nach der durchwachsenen Tendenz der Vorwoche haben am Montag wieder die Bullen das Börsen-Ruder übernommen: Der DAX präsentiert sich gut gelaunt bei 15.755 Punkten. Dies entspricht einem Aufschlag von 0,8 Prozent zum Vortagesschlusskurs. Trotz Omikron-Sorgen und extrem hoher Inflationszahlen aus Amerika greifen die Anleger bei Aktien zu – natürlich auch aus Mangel an Alternativen.
SAP klettert mit + 3,1 Prozent an die DAX-Spitze, Delivery Hero (- 1,6 Prozent) trägt dagegen einmal mehr die rote Laterne unter den deutschen Standardwerten. Im MDAX ist Carl Zeiss Meditec mit + 5,6 Prozent der Gewinner des Tages.
Deutsche Großhandelspreise galoppieren davon
Nicht nur in Amerika ist die Teuerungsrate ein großes Thema, sondern natürlich auch bei uns. Neue Daten hierzu veröffentlichte das Statistische Bundesamts am Morgen. Demnach sind die Verkaufspreise im deutschen Großhandel im November aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und Vorprodukten so stark gestiegen wie noch nie seit dem Beginn der Statistik im Jahr 1962. Konkret lagen die Verkaufspreise des deutschen Großhandels um 16,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Im Oktober lag die Teuerungsrate noch bei 15,2 Prozent, im September wurde dieser Wert bei 13,2 Prozent gesehen.
Wochenausblick: Gezeitenwende der US-Notenbank
Die neue Börsenwoche wird maßgeblich durch die US-Notenbank und ihre Geldpolitik beeinflusst. Am Mittwoch steht die nächste Sitzung der Fed ab, hier dürften richtungsweisende Entscheidungen beschlossen werden. Es wird damit gerechnet, dass die Fed die Drosselung der Wertpapierkäufe für Anfang 2022 ankündigen wird. Dies ist der erste Schritt für eine früher als bisher erwartete Zinswende. Verantwortlich sind die jüngsten Inflationsdaten aus Amerika, welche mit einem Plus von 6,8 Prozent im November extrem deutlich über dem Ziel von 2,0 Prozent liegen.
Allerdings ist fraglich, inwiefern die Börsen auf die US-Geldpolitik reagieren werden. Die Drosselung der Anleihekäufe ist bereits eingepreist. Experten erwarten aktuell, dass die Fed ihre krisenbedingten Anleihekäufe ab Januar monatlich um 30 Milliarden Dollar reduzieren werden. Nach der Rücknahme des Wertpapierkaufprogramms werden anschließend die ersten US-Zinserhöhungen prognostiziert. In Europa dürfte dieser Schritt mindestens ein Jahr später erfolgen.
12.00 Uhr MEZ
2021-12-13