Die Corona-Krise ist mit voller Wucht an den Börsen zurück. Die neue in Südafrika aufgetretene „Omikron“-Variante (B.1.1.529) bereitete dem bis dato enorm gelaufenen Bullenmarkt ein jähes Ende – auch in Deutschland wurde die neue Variante bereits in zwei Fällen nachgewiesen. Fraglich, ob man jetzt auch schon die Jahresendrallye ad Acta legen kann. Der Deutsche Aktienindex schloss am Freitag via Xetra mit einem starken Kursverlust von 4,15 Prozent bei 15.257,04 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 7,60 Milliarden Euro und war damit rund mehr als zweifach so hoch wie gewöhnlich. Den DAX-Future zog es bis zum Handelsende gar um 4,94 Prozent auf 15.128,00 Punkte abwärts. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich rutschen kräftig ab – der Madrider Ibex35 bekam mit einem Minus von 4,96 Prozent und 8.402,70 Punkten die rote Laterne gereicht. Der EuroStoxx50 verlor mit 4,74 Prozent auf 4.089,58 Zählern auch nicht gerade viel weniger. Auch an der Wall Street kamen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 ins Rutschen. Am stärksten büßte der Dow Jones ein, der mit einem Minus von 2,53 Prozent und 34.899,34 Punkten in New York aus dem Handel ging. Interessant könnte es auch noch in der neuen Woche werden, denn in den USA fand am Freitag aufgrund des Thanksgiving-Fests nur ein recht ausgedünnter Handel statt. Viele nutzen den Freitag als Brückentag, um sich vom ausgedehnten Truthahnschmaus erholen zu können. Zurück zum Einbruch an den Märkten und zu den augenscheinlich größten Verlierern. Die europäische Luftfahrtindustrie gehörte nachweislich zu den größten Leidtragenden. Im EuroStoxx50 beispielsweise verloren die Titel von Airbus (parallel auch DAX-Mitglied) an der Euronext um 11,49 Prozent auf 99,36 Euro und die von Safran um 10,26 Prozent auf 101,10 Euro. Die im DAX enthaltene MTU Aero Engines rutschte um 11,33 Prozent auf 166,75 Euro ab. Auch die Deutsche Lufthansa erwischte es kalt, die Wertpapiere fielen via Xetra um 12,84 Prozent auf 5,416 Euro. Die Aktionäre der Fraport mussten ebenso einen herben Kursverlust von 11,45 Prozent auf 53,80 Prozent hinnehmen. War es das jetzt mit den Kurserholungen generell, droht ein weiterer Abverkauf? Nun, keiner hat an der Börse die sprichwörtliche Glaskugel, doch es kursieren auch schon die ersten Berichte von Experten über die Südafrika-Variante, die von einem doch nicht ganz so düsteren Szenario ausgehen. Die Hoffnung stirbt auch an der Börse zuletzt. Die neue Börsenwoche beginnt mit einer Reihe von volkswirtschaftlichen Daten aus Spanien, Italien, Großbritannien, der Eurozone und auch aus den USA. Von Interesse dürfte am Vormittag eher das November-Geschäftsklima für die Eurozone sein, sowie das Dienstleister-, Industrie-, Verbraucher- und Wirtschaftsvertrauen (alle Daten um 11:00 Uhr) für die Eurozone im November. Aus den USA stehen um 16:00 Uhr die schwebenden Hausverkäufe für den Oktober zur Veröffentlichung an, sowie um 16:30 Uhr der Dallas Fed Index für das Verarbeitende Gewerbe im November.