Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch via Xetra mit einem Kursgewinn von 0,77 Prozent bei 15.365,27 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 3,24 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich konnten Zugewinne verbuchen. Am Mittwoch bewegten Aussagen von Fed-Offiziellen und auch EZB-Offiziellen im Rahmen des EZB-Zentralbankenforums. Es drehte sich alles immer und immer wieder um den Zins. Egal ob nun BoE, EZB, Fed oder SNB – die Zinsdiskussion bewegt und verunsichert zugleich. Steigen die Zinsen, so schmälern sich die Chancen für höhere Renditen an den Aktienmärkten und vice versa. Wen man für 2021 weiterhin einen Zinsmedian von 0,1 Prozent sieht und für die Jahre 2022 0,3 Prozent, 2023 1,0 Prozent und 2024 gar 1,8 Prozent, so reduzieren sich die Wahrscheinlichkeiten für ein „Weiter so“ an den Aktienmärkten – allen voran in den USA – verständlicherweise schon. Das Spannende ist dennoch: Wann geht es denn mit der Fahrt nach Süden los? Langjährige, erfahrene Investoren wissen, dass dies ein schleichender Prozess ist – man bezeichnet ihn dann auch gerne mal im Sinne der „Dow Theorie“ als „Distributionsprozess“. Am Mittwoch bewegten sich die Märkte in den USA jedoch überwiegend seitwärts. An der Wall Street gingen die führenden US-Indizes Dow Jones und S&P500 nämlich überwiegend nur mit leichten Kursgewinnen aus dem Handel, während der NASDAQ100 um 0,12 Prozent auf 14.752,89 Punkte nur wenig verlor. BIP-Daten könnten am Donnerstag einmal mehr zeigen, inwieweit eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität zu beobachten ist. Eigentlich sollte es jedem langjährigen Marktbeobachter und Händler an den Finanzmärkten klar sein, dass – Corona hin oder her – entwickelte Länder wie die USA oder auch eine Reihe von Ländern der Eurozone nicht lange mit Wachstumsraten von 4,5, 6 Prozent oder mehr wachsen können. Die Wachstumsraten für das dritte Quartal könnten dies neben den USA aber auch für China aufzeigen. Deshalb kann es schon recht wahrscheinlich sein, dass auch die globale Wirtschaft einen Gang zurückschalten wird. Auch dürfte die „Evergrande“-Story noch eine Weile Wellen am chinesischen Markt schlagen und zumindest dort in der Bankenwelt und Industrie für Schwierigkeiten sorgen. Es ist bei einem Konzern, der über 300 Milliarden US-Dollar an Verbindlichkeiten angehäuft hat nicht unwahrscheinlich, dass auch genügend ausländische Geldgeber (und seien es nur Hedgefonds) in Bedrängnis geraten könnten. Am heutigen Donnerstag ist der volkswirtschaftliche Handelskalender vollgepackt mit Meldungen. Bereits am Morgen wurde um 08:00 Uhr das BIP für das zweite Quartal für Großbritannien veröffentlicht. Weitere relevante Daten wären um 09:55 Uhr die deutschen Arbeitsmarktdaten für den September und um 11:00 Uhr die Arbeitslosenrate für die Eurozone im August. Am Nachmittag stehen um 14:00 Uhr die deutschen Verbraucherpreise für den September zur Bewertung an. Aus den USA werden um 14:30 Uhr zeitgleich die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe auf Wochenbasis, das BIP für das zweite Quartal und die Konsumausgaben für das zweite Quartal publiziert. Der Chcago Einkaufsmanagerindex für den September folgt um 15:145 Uhr. Ein weiteres Highlight wird die Anhörung von Fed-Chef Powell und US-Finanzministerin Janet Yellen sein (dieses Mal vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses). Von der Unternehmensseite berichten unter anderem die US-Konzerne Bed Bath & Beyond, CarMax, McCormick & Company, Paychex und Jefferies Financial Group von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.