Rote Vorzeichen in Frankfurt
Der Wochenstart verlief für den DAX holprig. Mit ordentlichen Minuszeichen präsentiert sich der DAX am Montag, aktuell geht`s um 2,1 Prozent auf 15.164 Punkte abwärts. Bereits am Freitagnachmittag stand der deutsche Leitindex unter Verkaufsdruck.
Lange Zeit hielt sich das Börsenbarometer trotz verschiedener Unsicherheitsfaktoren auf hohem Niveau, nun nehmen die Sorgen jedoch überhand. Die Probleme des chinesischen Baukonzerns Evergrande und die Auswirkungen einer möglichen Pleite gelten als Auslöser – Erinnerungen an die Lehman-Pleite werden wach. Dementsprechend gehen die Investoren in Deckung.
Die US-Futures notieren ebenfalls tief im Minus und signalisieren eine schwache Handelseröffnung der Wall Street am Nachmittag.
Droht Evergrande heute die Zahlungsunfähigkeit?
Eigentlich sind die Probleme des chinesischen Großkonzerns Evergrande seit rund einer Woche bekannt, eine Pleite des Konzerns war von Anfang an wahrscheinlich. Jedoch reagieren die Anleger oft zögerlich, erst jetzt kommt durch dieses Thema richtig Druck in den Markt. Mittlerweile sickern zudem auch immer mehr Informationen durch, welche Auswirkungen eine Insolvenz des Immobilienkonzerns hätte – teilweise auch auf deutsche Unternehmen.
Evergrande hat rund 260 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Heute werden Zinszahlungen des Konzerns fällig, welche möglicherweise nicht gelistet werden können. Das Unternehmen hatte dies bereits in der Vorwoche angekündigt. Ein Domino-Effekt auf andere chinesische Zulieferer oder Banken kann nicht ausgeschlossen werden.
Erweitere DAX-Familie mit schwierigem Start
Inmitten der Börsenturbulenzen zeigt sich die DAX-Familie heute erstmals inklusive der neuen Mitglieder: Airbus, Brenntag, HelloFresh, Porsche, Puma, Qiagen, Sartorius, Siemens Healthineers, Symrise und Zalando sind zum heutigen Stichtag aufgestiegen. Der DAX soll durch die Veränderung verjüngt und unabhängiger von der Chemie- und Automobil-Branche werden.
Ganz oben auf der Gewinnerliste der deutschen Standardwerte notiert aktuell das Biotech-Unternehmen Qiagen mit einem Plus von 1,1 Prozent. Siemens Healthineers und Deutsche Wohnen legen jeweils um 0,4 Prozent zu.
Die Deutsche Bank ist mit minus 5,3 Prozent schlechtester DAX-Titel. Porsche und Volkswagen verlieren jeweils rund 4,4 Prozent an Wert und befinden sich damit ebenfalls unter den größten Verlierern.
12.00 Uhr MESZ
2021-09-20