Es ist Sommerzeit und die US-Notenbank wartet auch nach ihrer gestrigen Sitzung ab. Das FOMC-Statement und die Pressekonferenz mit Jerome Powell sind zwar hawkisher als bisher, aber im Grunde dovish ausgefallen. In den Augen der Notenbanker ist es aufgrund der Impfungen und der Politik zwar zu einer Fortsetzung der Erholung von ökonomischer Aktivität und Beschäftigung gekommen, die aber noch nicht als ausreichend angesehen werden. Überraschenderweise brachten die Notenbanker keine neuen Bedenken bezüglich des Inflationsanstiegs vor, sondern sie verwiesen nur, wie bisher, auf „vorübergehende“ Faktoren als Preistreiber. Powell betonte, dass nur „eine Handvoll von Faktoren“ für das Hochschießen der Inflation verantwortlich sei. Für ihn sei das Thema Tapering „noch ein Stückchen entfernt“. Die Diskussionen um Tapering laufen intern im FOMC offenbar zwar an, es dürfte aber unseres Erachtens noch eine Weile dauern, bis die Federal Reserve diesen Schritt macht und ein Tapering konkret auch verkündet. Vermutlich ist damit wohl erst im IV. Quartal zu rechnen, so dass zu Beginn von 2022 das Aufkaufprogramm tatsächlich reduziert wird. Es wird – wieder einmal – auf den Arbeitsmarkt ankommen!